Newsletter 2020

November 2020

Beit Jala

Liebe Freunde,


Hoffentlich geht es Euch und Ihnen gut. Ich war von 1.-11.März 2020 in Celle bei einem alten Freund, der Pfarrer ist und seiner Gruppe, den ich seit 30 Jahren kenne in Hannover und Celle eingeladen. Es hat mir gut getan weg von zu Hause zu sein und was Anderes zu sehen und zu erfahren.  

Es hat mich auch sehr gefreut diesen Pfarrer wieder zu treffen nach so langer Zeit und für seine Gruppe eine Führung in Bethlehem zu machen. Am 11.03 musste ich zurück nach Amman und da fing das Problem mit Corona an. Ich konnte nicht weiter nach Hause nach Palästina, weil ich über Jordanien gefahren bin.  Die Corona-Pandemie war im März sehr stark in Bethlehem und besonders im Angel Hotel in Beit-Jala. Die Wege über die Brücke von Jordanien nach Süden zu fahren war geschlossen und die Menschen, die kamen mussten in Quarantäne bleiben.  

Am 15.März begann Corona in Amman und die Menschen , die vom Ausland kamen mussten am Toten Meer in Quarantäne sein,  deswegen musste  ich bei meiner Schwester Suad, die in Jordanien mit einer internationalen Institution für die Frauen arbeitet (Equality now) bleiben. Ich konnte nicht weiter fahren jedoch über die Koordination von der Palästinensischen Botschaft und auch mit Schwierigkeiten bin ich am 06.05.2020 wieder nach Hause gekommen.  

Es war schwer am Ende in Jordanien zu sein, weil meine Mutter krank war. Sie   hatte Mittelohr Entzündung und ist dreimal hingefallen. Ich bin sehr dankbar, dass ich wieder zu Hause bin.   Bethlehem lebt vom Tourismus, alles ist tot, keine Touristen, keine Hotels sind offen, keine Souvenir-Shops. Die am meisten, leiden sind die kleinen Leute wie die Schnitzer, die Reiseführer in Bethlehem besonders, weil sie keine Unterstützung von der Palästinensischen Autonomie bekommen. Es gibt viel Not und wir müssen als Familien zusammenhalten, weil wir kein Arbeitslosen Geld vom Staat bekommen.  

Wir sind eingesperrt, wir können nicht nach Jerusalem, einige schon, die unter 50 Jahre alt sind zum Arbeiten. Wir können nicht reisen und meine Schwester Suad kann uns nicht besuchen, weil die Brücke zu ist.  Vor zwei Wochen wollte ich mit meiner Nichte nach Jerusalem und wurde alleine zurückgeschickt, weil ich über 50 bin, und meine Nichte ist weiter über den Checkpoint gefahren.  Ich habe viel Erfahrung mit Schnitzarbeit, weil ich damals in meiner Gemeinde einen Bazar gegründet habe, und versuchte damals Hilfe zur Selbsthilfe zu machen. 

Als ich meine Arbeit verlassen musste, war ich einige Male bei Weihnachtsmärkten mit Schnitzer in Deutschland und da versuchte ich sie zu unterstützen.  Ich bin jetzt Reiseleiterin geworden, aber im Herzen bin ich immer noch Sozialarbeiterin und ich bleibe immer für die kleinen Leute da, soweit ich kann.   Ich möchte Sie fragen, wer will Schnitzereien und Stickereien für Adventsbasare haben. Das kann ich organisieren. Ich habe Kataloge und ich kann es Euch schicken. Ich mache es als Hilfe zur Selbsthilfe.  

Ich bin immer noch überzeugt von diesem Afrikanischen Sprichwort, das sagt: 
(Viele kleine Leute an vielen kleine Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern. 
 

Ich hoffe, dass die ganze Welt von dieser Corona-Pandemie geheilt wird und dass wir uns wieder frei bewegen können in unseren Städten und in der Welt.

Mit freundlichen Grüßen und Gottes Segen. 

Eure, Ihre Hiam Abu-Dayyeh Licensed

Tour GuideBeit-Jala, Palestine/ via Israel

Die Geschichte des Advent-Basars

Der Mann der ersten Stunde!

Wilhem Pillon hat in einem Gespräch mit Marga Engelmannüber von der Basar-Entstehung erzählt.


Tannenbäume zählen für eine Drehorgel  

1973 – 2020 der 48. Basar – und alles ist anders  Henner Krause ist 1973 Pastor in Harsefeld, er initiierte den ersten Basar. Christa F., Doris K., Anneliese K., Willi und Mimi K, Elfriede V., Grete W., Antje W., Herbert und Johanna H., Heinz-Max H., Namen, die wir gern und dankbar mit dem Basar von damals in Verbindung bringen.  

In der Schule am Rosenborn fand er statt, Kaffeetrinken in der Aula, Verkauf in den Klassenräumen. Tische waren ja vorhanden, an die Tafeln wurde die Tischordnung gezeichnet, damit nachher alles wieder ordentlich hingestellt werden konnte. Seit 1992, die Vorschulkinder beanspruchten mittlerweile die Räume, findet der Basar in der Schützenhalle statt, die damals noch unter der Leitung von Kuddel und Locke war. Sonntags, nach dem Gottesdienst. Mittlerweile findet der Gottesdienst auch in der Schützenhalle statt und das Team ist ab 7.00 Uhr morgens im Einsatz.  

Von Anfang November bis zum Basar zeichneten Elfriede und Mimi die gespendeten Haushaltssachen, die Handarbeiten, gebrauchte Vasen, Lampen, Bücher und noch so viel mehr im Kirchenbüro mit den Verkaufspreisen aus. Am Mittwoch vor dem Basar wurden den ganzen Tag die Gestecke hergestellt. Gebrauchte Haushaltswaren sind nun nicht mehr zeitgemäß – oder doch? Gestecke sind ja frisch, die gibt es noch immer.  

Am Freitag vor dem Basar fuhr Wilhelm Pillon mit Frau und Kindern nach Bremen, um eine Drehorgel abzuholen, auf der Fahrt dorthin sollten die Kinder alle schon geschmückten Tannenbäume zählen – es gab eben noch kein Smartphone und so war die Fahrt nicht so langweilig. Beim Basar hat dann Heinz-Max H. die Orgel gespielt, ein Harsefelder Original, der auch schon als Scherenschleifer unterwegs war. Bestimmt brachte das so manche D-Mark in seinen Hut.      

70 bis 80 Leute waren im Einsatz, Wilhelm Pillon hat die Leute und die anfallenden Arbeiten koordiniert und delegiert, die Verlässlichkeit der Zusagen zur Mitarbeit trugen aus Wilhelm‘s Sicht zum guten Gelingen der Basare bei. So an die 50 Kuchen und Torten wurden gebacken, Kaffeekochen war Wilhelm‘s Aufgabe, er konnte das am Besten. Nur einmal gab es eine Beschwerde: „Letztes Jahr war der Kaffee besser!“ Was war passiert? Eine angeblich neue Methode der Röstung versprach, statt der 500g Kaffee für 80 Tassen benötigte man jetzt nur noch 400g. Werbeversprechen???  

Und dann die Tombola: die Preise waren oftmals bescheiden – eine kleine weiße Christbaumkerze aus einem 20er- Paket, eine Postkarte mit der Jahreslosung von vor 2 Jahren, manches Kind ging enttäuscht von dannen. Das war für Kirsten Pillon dann doch zu wenig bzw. zu viel, kurzerhand tauschte sie die Preise aus, das kam aber wohl nur bei den Kindern gut an :-).  

Beim ersten Basar kamen 3.720,-- DM zusammen, im Rekordjahr 1996 waren es 19.406,90 DM. In den ersten Jahren ging das Geld nach Hermannsburg, später auch nach Rumänien, nach Beit Jala in die Abrahamsherberge, einmal floss das Geld in die Renovierung der Orgel. Seit ein paar Jahren bleibt es in der eigenen Gemeinde, für die Finanzierung der Diakone im „FÖ“ und „Initiative 153“, auch die Stiftung profitiert davon, dadurch wiederum die ganze Gemeinde.  Bei unserem Gespräch flammt bei Wilhelm die Begeisterung für die Basare der Vergangenheit auf, wer Wilhelm‘s ruhige Art kennt, das ist schon etwas Besonderes! 

Gern hat er die Basare organisiert und es war ihm niemals eine Last, hat Spaß und Freude gemacht, ihm wird ja auch ein gutes Organisationstalent nachgesagt :-).